Möglichst offen - wie es meiner Art entspricht - will ich hier einige Punkte gleich sehr direkt anzusprechen. Mit meiner Behinderung werde ich immer in verschiedenen Situationen auf Assistenz angewiesen sein. Da mache ich mir trotz meiner relativen Selbstständigkeit nie etwas vor. Diese Unterstützung lässt sich jedoch, und das zeigt mir das bisherige Leben, sehr gut organisieren. Ich gehe offen auf meine Mitmenschen zu und melde meine Bedürfnisse klar an. So ist es mir möglich, selbstständig mit der Bahn oder dem Flugzeug zu reisen, Sitzungen in der ganzen Schweiz aber auch im Ausland ohne weitere Probleme zu besuchen. Für mich ist es immer wieder eine positive Erfahrung, zu zeigen, wie ich mit gesundem eigenem Willen sehr wohl auch mobil bin. Durchaus mit stolz behaupte ich deshalb von mir, dass ich bewege, weil ich mich bewege.

Durch vermeintliche Hindernisse lasse ich mich nicht aufhalten. Mein Leben, das durch die Contergan-Behinderung eine besondere Prägung erfahren hat, trägt eine Handschrift, die nicht normal, sondern anders ist. Doch genau das ist der entscheidende Punkt: für mich ist es die Normalität, beispielsweise mit dem Fuss zu schreiben und damit gar nicht anders zu sein. Unsere Gesellschaft weiter gezielt dafür zu sensibilisieren, dass wir alles Menschen mit unseren Besonderheiten und Fähigkeiten sind, darin sehe ich eine spannende und herausforderungsreiche Lebensaufgabe.

 

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